Knapp 200 nach Jugendstrafrecht Verurteilte sitzen ihre Haftstrafe in der Wiesbadener JVA Holzstraße ab. Seit 2008 können sich die Gefangenen auch als Schauspieler ausprobieren. Unter dem Namen DIE WERFT bringt das Team um Arne Dechow und Peter Protic anspruchsvolle Theaterproduktionen auf die Studiobühne der JVA Wiesbaden. Aktuell feiert mit Shakespeares „Macbeth“ ein schottisches Drama hinter schwedischen Gardinen Premiere. Für die Dezember/Januar-Ausgabe des sensor-Magazins habe ich darüber berichtet.

Autor: apfeiffer (Seite 41 von 43)
Am 24.11.2008 verstarb meine geschätzte Kollegin Renate Chotjewitz-Häfner im Alter von 71 Jahren in Frankfurt am Main. Seit 2011 vergibt der Verband deutscher Schriftsteller (VS) jährlich zu ihrem Todestag den Renate-Chotzjewitz-Häfner-Förderpreis für Autorinnen im Rahmen einer Lesung unter dem Titel „Zwischen Fluss und Skyline“ in Erinnerung an diese engagierte, kluge, manchmal widerborstige Künstlerin und Literatin.
Nach Anna Rheinsberg (2011), Ulrike A. Kucera (2012), Nadja Einzmann (2013) und Ursula Flacke (2014) erhält in diesem Jahr Doris Lerche als bislang fünfte Autorin den Preis. Ich freue mich darauf, die Preisverleihung in Frankfurt zu moderieren.
Doris Lerche, Jahrgang 1945, arbeitet als freie Schriftstellerin, Zeichnerin und als Gestalt-Therapeutin in Frankfurt/Main. Sie war eine der ersten Satirikerinnen der Bundesrepublik sowie Initiatorin und langjährige Mitarbeiterin der Frankfurter „Romanfabrik“. Sie veröffentlichte Cartoonbücher, satirisch-poetische Erzählungen, Romane und Gedichte. Ihre Bücher wurden ins Türkische, Koreanische, Slowakische und Spanische übersetzt.
Renate-Chotjewitz-Häfner-Förderpreis 2015
„Zwischen Fluss und Skyline“
Preisverleihung und Lesung mit Doris Lerche
Laudatio: Peter Zingler
Moderation: Alexander Pfeiffer
Dienstag, 24.November 2015
20:00 Uhr
Hessisches Literaturforum im Mousonturm
Waldschmidtstr. 4
60316 Frankfurt am Main
Eintritt: 7,– / erm.: 4,– Euro
Reservierung: Tel.: 069/24449941, E-Mail: info@hlfm.de
Eine Veranstaltung des Verbands deutscher Schriftsteller (VS) – Landesverband Hessen mit Unterstützung durch das Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main und das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst
In nur 26 Tagen diktierte der russische Dichter Fjodor Dostojewski seiner Stenografin und späteren Ehefrau Anna einen Roman, der Weltruhm erlangen sollte: „Der Spieler“, ein Roman, der in Wiesbaden entstand. Anlass für die Mitglieder der Wiesbadener Autorengruppe „Dostojewskis Erben“, ein ganz besonderes Spiel zu wagen: Aus einem zufällig ermittelten Zitat aus „Der Spieler“ sollten sie einen Kurzkrimi entwickeln – so schnell, packend und überraschend wie die Wendungen in Dostojewskis Meisterwerk. Entstanden sind 30 kriminelle Storys, die jetzt als Buch vorliegen. „Bei Zitat Mord“ heißt das Machwerk, das im Wiesbadener Brücken-Verlag erscheint und zu dem ich die Story „Take the money and run“ beigesteuert habe.
Andere haben Sommerferien gemacht. Die prämierten Teilnehmer des Schülerschreibwettbewerbes „Schreibe einen Krimi aus Wiesbaden“ haben im „Sommer-Schreib-Camp“ vom 4. bis 6. August an der Goethe Universität in Frankfurt zusammen mit mir Geschichten ausgebrütet. Der Wiesbadener Kurier berichtet in seiner Ausgabe vom 29. August davon.
Seit 2008 leite ich Schreibwerkstätten an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen. Zuletzt hatte ich Ende Juni das Vergnügen, die alljährliche Literaturwerkstatt des Schuldorfs Bergstraße in Seeheim-Jugenheim zu leiten: drei Tage bei sengender Hitze mit den Schülerinnen und Schülern des Leistungskurses Deutsch im Jahrgang 12. Die buchstäblich ausgebrüteten Texte wurden am Abend des dritten Tages in einer Lesung präsentiert.

Als nächstes steht für mich im August ein Sommer-Schreib-Camp mit Wiesbadener Schülern an. Es handelt sich um die Sieger des diesjährigen Schreibwettbewerbs der Written Art Foundation. Vorgegebenes Thema des Wettbewerbs war, eine Kriminalgeschichte mit Wiesbaden als dem Ort der Handlung zu schreiben. Zusammen mit dem Schreibzentrum der Goethe Universität Frankfurt sollen nun in den Sommerferien außerhalb des Schulalltages die Leidenschaft am Schreiben vertieft und junge Talente gefördert werden. Ich bin gespannt.